Heute möchte ich euch eine Autorin näher bringen, die mich mit ihren beiden Büchern auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickte. Sie erschuf Protagonisten, die zu Freunden werden, eine Liebesgeschichte, die berührt und fesselt. Ich freue mich das sie sich die Zeit für ein kleines Gespräch genommen hat:
Meine Lieben, die bezaubernde Sina Müller
„Alle reden von der großen Liebe und wie wunderschön sie ist. Jeder Blick lässt die Welt wanken, jede Berührung bringt das Blut zum Kochen……“
Mit diesen Worten beginnt die Geschichte von Josh und Emma, die Geschichte von zwei jungen Menschen, die um ihre Liebe kämpfen müssen. Eine Liebe, die den Leser nicht einfach nur berührt, sondern leiden lässt, zum weinen und hoffen bringt, zum lachen und verzweifeln. Autoren können schrecklich grausam sein, immerhin entspringt der ganze Leidensweg den sie bestehen müssen ja nur deren Fantasie. Und deshalb fragt ich Josh und Emma was sie denn so über Sina Müller denken. Was mögen sie an ihr? Was gar nicht? Immerhin lässt sie die beiden ja durch die reinste Hölle gehen.
.
EMMA: Oh je … Mögen? Da sie für mich wie eine Mutter ist, würde ich sagen: Ich liebe sie und finde sie zeitgleich auch anstrengend und nervig.
JOSH: Sei nicht ungerecht, Emma. Schließlich hat sie uns zusammen gebracht. Und wenn wir ehrlich sind, haben wir ja meistens etwas ganz anderes getan, als sie vorgehabt hat.
EMMA: Ja, das stimmt schon. Aber sie hätte uns ja auch davon abhalten können, all den Blödsinn zu tun
JOSH: Hat sie doch – aber wir haben ganz schön gezickt. Du warst in Dialogen dann einfach stumm wie ein Fisch, wenn es nicht in die Richtung ging, die du gut fandest und ich …
EMMA: Ja, du hast sicher alles mit einem Lächeln auf den Lippen ertragen. Ich kenn dich doch!
JOSH: lacht. Also: ich mag sie. Sie hat mir diese unglaubliche Stimme gegeben. Toll finde ich, dass sie auch meine sensible Seite beleuchtet hat und nicht nur den Star „Josh Meyer“. Und ohne sie hätte ich dich niemals kennengelernt
EMMA: Ja, dafür liebe ich sie auch! Aber mal ehrlich: ich komme manchmal schon ein bisschen nervig und jammerig rüber, findest du nicht?
JOSH: Nein, mein Engel, überhaupt nicht. Du weißt, dass ich dich genau so liebe, wie du bist …
EMMA: grinst Ich finde sie manchmal trotzdem fies!
JOSH: lacht
Sina, wann hast du angefangen zu schreiben? Wann war klar ich möchte meine Geschichten mit der Welt teilen?
Mit Geschichten schreiben habe ich Anfang 2008 begonnen. Ich habe mich schon immer gerne neben dem Beruf weitergebildet und in einem Urlaub in Costa Rica kam dann die Idee auf, dass ich mir einmal ein Fernstudium zum Thema kreatives Schreiben anschauen könnte. Bücher waren schon immer meine Leidenschaft. Und geschrieben habe ich als Marketing-Mitarbeiterin auch viel. Doch ich wollte nicht nur „vergängliche“ Werbung texten, sondern Geschichten, die bleiben, die Freude machen und berühren.
2008 habe ich mich dann bei der „Schule des Schreibens“ eingeschrieben und Belletristik und Kinder- und Jugendliteratur studiert. Anfangs habe ich nur für mich geschrieben. 2011 redete mir eine gute Freundin dann gut zu, bei einem großen Schreibwettbewerb von einer Plattform namens triboox (die es heute so nicht mehr gibt), dem Oetinger-Verlag und lovelybooks teilzunehmen. Bei diesem Schreibwettbewerb habe ich dann auf Anhieb den 3. Platz im Experten-Voting gewonnen und der Zuspruch und die Begeisterung für meine Geschichte haben mich dann dazu motiviert, auch andere Geschichten auf die Leser-Welt loszulassen.
Was inspirierte dich zu Josh und Emma? Woher kam die Idee dieser wundervollen Liebe zwischen den Beiden?
Im Grunde war es Musik, die mich dazu inspirierte. Meist habe ich eine Lieblings-CD, die ich rauf und runter höre, über dessen Band oder Sänger ich mich informiere, mir seine Homepage und Fotos anschaue. Zu der Zeit war meine Lieblings-CD „Holly“ von Justin Nozuka, ein wahnsinnig talentierter junger Kanadier, der hier in Deutschland leider noch ziemlich unbekannt ist. Er gefiel mir – auch optisch 😉 Er hatte diesen sensiblen Zug um die Augen und wirkte auf eine angenehme Weise in sich gekehrt und schüchtern, so, als wäre all der Rummel um seine Person eher unangenehm.
Ich war also auf dem Weg zu einem Mädels-Wochenende mit meiner Cousine, die rund zwei Stunden entfernt wohnte, hörte die CD und fragte mich, wie wohl ein so talentierter, erfolgreicher und auch noch gutaussehender Musiker es schafft, eine Freundin zu haben, die nicht nur auf seinen Ruhm aus ist. Was für eine Freundin wünscht sich so ein Kerl? Und wie kann eine Liebe zwischen einem berühmten Mann und einem normalen Mädchen aussehen? Und ab diesem Moment formte sich in einem Kopf die Geschichte von Josh & Emma.
Musik spielt eine große Rolle in deinen Büchern, ist das privat auch so?
Inzwischen ja. Vor Josh & Emma habe ich – wie mein Freund sagt – nur „Bonbonmusik“ gehört, quietschige Radiomusik, die einem die Ohren verklebt. Während der Arbeit an „Josh & Emma“ habe ich mich viel mit Musik beschäftigt, unzählige Dokumentationen und Konzertmitschnitte auf DVD angeschaut, bin selbst viel auf Konzerte gegangen und habe meine Liebe zur Musik entdeckt. Heute ist Musik für mich sehr wichtig. Ich schreibe fast nur mit Musik und genieße es sehr, je nach Stimmung der einzelnen Szenen Musik auszusuchen.
Liest du auch gerne? Oder hast du dazu überhaupt noch Zeit?
Ich lese unheimlich gerne – habe aber leider als Mama eines kleinen Sohnes und durch meinen Job neben dem Schreiben kaum Zeit etwas zu lesen. Lesen bedeutet Zeit vom Schreiben abzuknapsen. Und das schaffe ich meist nur zwischen zwei Projekten. Oder eben im Urlaub.
Was würden wir denn in deinem Bücherregal finden?
Ich habe meistens Phasen, in denen ich Bücher zu ein und demselben Thema verschlinge. Oft sind es Jugendbücher und meist auch da eher Reihen. Manche habe ich sogar in Deutsch und Englisch, weil ich es nicht erwarten konnte, bis sie übersetzt waren.
Da gibt es Bücher über Tibet und die Flucht über den Himalaya genauso wie unzählige Nicholas Sparks Bücher, Dystopien, die Biss-Reihe, Panem, Harry Potter, Delirium, Silber …
Auf dem Kindle wiederum finden sich fast ausschließlich Bücher deutscher Autoren und überwiegend Indies, die ich erst durch mein Autorendasein entdeckt habe.
Lieblingsbuch?
Ich habe eigentlich zwei Lieblingsbücher, die mir viel bedeuten. Das ist eine „Vicent“ von Joey Goebel, ein Buch, das mich in der Zeit, als der Wunsch zu schreiben in mir gereift ist, gelesen habe. Es hat mich tief berührt und auch heute noch, acht Jahre nachdem ich es gelesen habe, ist es mir so präsent als hätte ich es vorigen Monat verschlungen.
Das andere ist „Fanny & Scylla: Oder die zweite Frau“ von Joan Aiken. Ein Buch, das ich immer wieder lesen kann und jedes Mal wirkt es wieder anders auf mich. Mich fasziniert die gekonnte Verwebung der Geschichten zweier Frauen im 18. Jahrhundert: eine in England, die andere in Indien.
Meine beiden Lieblingsbücher – sie haben schon einiges mitgemacht. Sind durch viele Hände gegangen und – zumindest Vincent – ist mit dem Rucksack in Mittelamerika rumgereist. Sonst sehen meine Bücher nicht so „geliebt“ aus 😉
Magst du soziale Netzwerke?
Jein. Einerseits ist es ein wunderbares Instrument, um mit unzähligen Menschen in Kontakt zu treten, die man sonst nie kennengelernt hätte. Ich liebe es, mich mit meinen Leser(innen) auszutauschen – besonders in meiner Gruppe „Josh & Emma – Street-Team“ in der einige Leserinnen sind, die auch am Entstehungsprozess neuer Bücher teilhaben lasse. Ich habe hier wunderbare Menschen kennengelernt, die ich nicht missen möchte.
Aber es ist ein Zeitkiller und hält einen vom „realen“ Leben ab. Zudem finde ich manche Entwicklungen unschön. Dass manche Menschen im Netz ihre gute Kinderstube vergessen und denken in der vermeintlichen Anonymität sich alles erlauben zu können zum Beispiel.
Hast du einen Lieblingsschreibplatz?
Mein „typischer“ Arbeitsplatz: auf der Couch – gerne mit Kopfhörer. Meistens kriege ich Besuch einer unserer Katzen …
… die manchmal auch fleißig mitlesen.
Aber geschrieben und geplottet wird eigentlich überall – auch auf dem Berg.
eBook Klau ist leider heute ein Thema, das so viele Autoren belastet. Es ist wirklich unheimlich, wie viele es für ein Kavaliersdelikt halten und nicht sehen das es eine Straftat ist – eine, die meiner Meinung nach noch nicht hart genug bestraft wird. Hast du schon Erfahrungen damit gemacht?
Leider ja. Ich durchforste in regelmäßigen Abständen das Netz auf neue Lesermeinungen zu meinen Büchern, weil ich so verdammt neugierig bin und natürlich gerne wissen möchte, was darüber geschrieben wird. Und bei solchen Recherchen stoße ich auch immer wieder auf Seiten, wo es mein Buch (illegal) für ein paar Cent zu kaufen gibt (von dem Geld ich natürlich nie etwas sehe) oder gar kostenlos zum downloaden gibt. Es gibt sogar Raubkopier-Wunschlisten, auf denen meine Bücher sehen. Dagegen anzugehen ist ein Kampf gegen Windmühlen, man hat meist keine Chance.
Was würdest du diesen Menschen gerne sagen?
Es ist kein Geheimnis, dass viele Autoren nicht vom Schreiben leben können, obwohl sie all ihr Herzblut und unendlich viel Zeit in ihre Bücher stecken, um den Lesern ein paar wundervolle Lesemomente zu bereiten. Ich selbst habe unzählige Nächte durchgeschrieben, habe monatelang meine Freunde und Familie vernachlässigt, um in jeder freien Minute an meinen Büchern zu arbeiten. Indem ihr unsere E-Books klaut, nehmt ihr uns nicht nur das wenige Geld, das wir als kleine Entlohnung enthalten, sondern auch die Freude, unsere Gedanken und Geschichten mit euch zu teilen. Niemand wird gerne bestohlen. Wenn es aber auch noch die eigenen Ideen, die Gefühle und Gedanken sind, die in jeder unserer Geschichten stecken, dann ist das wie ein Schlag ins Gesicht eines jeden Autors.
E-Books kosten oft weniger als ein Kaffee – und sie bereiten euch Bücherliebhabern so viel mehr und auch um einiges länger Freude. Denkt doch beim nächsten Besuch auf einer Piraten-Seite einen klitzekleinen Moment nach, ob es wirklich Spaß macht, ein geklautes Buch zu lesen. Ihr geht ja auch nicht in ein Café, bestellt einen Cappuccino und geht ohne zu bezahlen. Unterstützt uns Autoren darin, auch noch in Zukunft jene magischen Worte auf Papier bringen zu können, um euch eine kleine Auszeit vom Alltag zu ermöglichen.
Auf was dürfen wir uns als nächstes freuen? Literarische Zukunftspläne?
Derzeit arbeite ich an einer neuen Jugendbuch-Reihe, deren erster Teil im Herbst erscheinen wird. Momentan liebäugele ich mit dem Titel „Lena in love – Tanz mit mir“. Auf meiner Autorenseite auf facebook findet ihr schon ein paar Snippets davon.
Parallel arbeite ich an einem Roman, dessen Hauptcharakter „Leon“ aus „Josh & Emma – Portrait einer Liebe“ sein wird. Ich habe Leon während der Arbeit an Josh & Emma sehr lieb gewonnen und denke, er hat es verdient, dass ich seine Geschichte erzähle. Und wie ich schon gehört habe, geht es einigen meiner Leserinnen genauso. Allerdings wird das noch etwas dauern bis ich fertig bin.