Autorenvorstellung
Manchmal berühren dich Bücher ganz tief, bringen dich zum Nachdenken und lassen dich, im wahrsten Sinn des Wortes, die Zeit vergessen. So ging es mir mit Zeit für die Liebe, geschrieben von der Autorin, die ich euch heute näher vorstellen möchte. Mich überraschte Zeit für die Liebe, denn ich erwartete einen Liebesroman. Oh das ist er auch, nur eben anders – tiefgehender, kein 08/15 Buch für zwischendurch. So wurde ich neugierig. Neugierig auf die Autorin hinter diesem Buch, auf die Frau hinter den Zeilen. Ich fand einen wunderbaren Menschen, der mein Herz genauso eroberte, wie ihr Buch.
Meine Lieben, die bezaubernde Anna Herzig
Anna wurde 1987 im wunderschönen Wien geboren. Ihr Leidenschaft für Bücher, für die Literatur, zeigte sich schon sehr früh und mit 14 Jahren folgte der Entschluss, selbst zu schreiben und 2005 erblickte der Thriller Der Tod kann warten das Licht der Bücherwelt. 2007 wechselte sie ins Liebesroman Genre und Zeit für die Liebe entstand. Anna über ihre Anfänge:
Anna: Die Grundschule über war ich in einer katholischen Privatschule am Land. Und bin regelmäßig wieder ausgebüchst, nachdem ich morgens vor dem Schulgebäude abgesetzt wurde und war sonst auch recht schlimm und hatte – um es schön zu umschreiben – Zuhause viel Zeit zum Lesen : ). Mit der Taschenlampe unter der Bettdecke Stephen King lesend, ist eine der deutlichsten Kindheitserinnerungen, die ich habe. Damals dachte ich, wenn der das kann, kann ich das auch. Mein erster Roman „Der Tod kann warten“, wurde veröffentlicht. Da war ich 17 Jahre alt.
Reaktionen deiner Umwelt?
Anna: Die, die mich kennen, wissen dass es bei mir an der Tagesordnung ist sehr chaotisch Pläne auszumachen, dann umzuwerfen, Verabredungen nicht einzuhalten und/oder kurzfristig abzusagen, das Telefon nicht oder mürrisch abzuheben und zu murren „Ist es wichtig? Alles ok? Ich schreibe gerade“. Ich bin unheimlich dankbar, für die wichtigen und besonderen Menschen in meinem Leben, die das seit Jahren so hinnehmen und mich trotzdem lieb haben. Mein Umfeld ist natürlich stolz und bemüht, mich zu unterstützen. Ich hatte das große Glück, das fast alle Menschen, die mein Leben gestreift haben, mich auf irgendeine Weise geprägt und berührt haben und das ist das Größte auf das man im Leben hoffen kann: Menschen zu begegnen, die dich bewegen.
Ist es nicht ein beängstigendes Gefühlt wenn plötzlich wildfremde Menschen dein Buch lesen und vor allem Bewerten? Ich stell mir das auf jeden Fall ganz schon nervenaufreibend vor.
Anna: Beängstigend finde ich nicht die Rezensionen von Personen, die mein Buch bewerten, schließlich muss man davon ausgehen, dass wenn man sich in die Öffentlichkeit stellt, auf gespaltene Meinungen trifft. Bei „Zeit für die Liebe“ ist es zum Beispiel so, dass die Einen es lieben und wiederum andere damit gar nicht warm werden. Angst macht mir immer wieder der Prozess des Schreibens, die Geburt einer Geschichte und deren Figuren, der Mittelteil bei dem ich dann meine Motivation suchen muss, weil sie bis zur Perfektion verstecken spielt.
Ich gehöre zur Gruppe, der „Verliebt in Zeit für die Liebe“ und habe es geradezu verschlungen. Es stellt dir als Leser die Frage: Was braucht es um glücklich zu sein? Anna erzählt ihre Geschichte so leidenschaftlich und berührend, eine Geschichte über Liebe und das Älter werden
Zuerst gibt es für Sophie nur Christopher. Dann kommt Adrian und fühlt sich so viel richtiger an. Doch für Adrian ist in Sophies Leben kein Platz. Eine verpasste Chance, eine unglückliche Ehe und fünfundzwanzig Jahre später befindet sich Sophie erneut an einer Kreuzung. Plötzlich steht Adrian in ihrer Küche und von nun an mitten in ihrem Leben. Viel später, kurz vor ihrem achtzigsten Geburtstag, lässt Sophie die Vergangenheit Revue passieren, und es wird klar: Das Schicksal kennt kein Alter.
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Was inspiriert Dich?
Anna: Die Liebe, das Leben, Menschen im Allgemeinen, Momente die besonders sind, die ein gewisses Leuchten haben, wenn man genau hinsieht. Abgründe mag ich auch sehr gerne. Aalglatte Menschen sind mir suspekt.
Hast du einen Lieblingsschreibplatz?
Anna: Ich habe zwei sehr nette Schreibplätze, beide an einem Fenster. Meistens wandere ich dann mit dem Laptop unter den Arm geklemmt und Sessel schiebend durch die Wohnung.
Liest du eigentlich selbst gerne?
Anna: Ich lese sehr, sehr gerne. Vor allem dann, wenn ich schreiben sollte. Es gibt immer mindestens ein Buch, dass in meiner Tasche herumschwirrt, gleich neben einem Exemplar der „Der Zeit“, die ich mir pünktlich jeden Donnerstag kaufe.
Was würden wir denn in deinem Bücherregal finden?
Anna: Viel von Haruki Murakami (ich wäre jederzeit startbereit, um nur mit einem Plastiksack und einer Kreditkarte ausgerüstet nach Honolulu zu fliegen, um ihn zu treffen), einige Bücher von Sandor Marai und Gabriel Garcia Marquez, Harper Lee´s „Wer die Nachtigall stört“, einiges von John Grisham, Cecilia Ahern, Daniel Glattauer, Stephen King, Thomas Bernhard, Camus, Kazuo Ishiguro, Chimamanda Ngozi Adichie usw. Auf jeden Fall eine ziemlich wilde Mischung ! : )
Hast du ein Lieblingsbuch?
Anna: Das sind drei: „Kafka am Strand“ von Haruki Murakami „Wandlungen einer Ehe“ von Sandor Marai und „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel Garcia Marquez
Das Thema ANGST spielt in deinem Buch eine große Rolle, wie kommt es zu diesem Thema?
Anna: Angst ist ein essentieller Bestandteil der menschlichen Existenz. So viel gründet darauf: Egal ob in der Wirtschaft, Politik, dem täglichen Leben, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, dem Bezahlen oder Nicht – Bezahlen von Rechnungen. Sogar beim Friseur. Ich denke es ist sehr wichtig, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen, damit man wächst und nicht beginnt, zu verdrängen. Verdrängung ist etwas sehr grausliches, dass irgendwann wieder hochkommt, wenn man gar nicht mehr damit rechnet und dann geballt. Angst in ihrer reinsten Form entspringt meist aus der Unwissenheit heraus. Angst kann natürlich ein ungemein guter Antreiber sein. Persönlich fällt es mir oft sehr schwer, Entscheidungen zu treffen, Angst davor zu haben, erst im Nachhinein zu merken, dass es die falsche war. Jedenfalls ist es wichtig, Entscheidungen selbst zu treffen und sich nicht beeinflussen zu lassen. Angst ist ein Gefühl, das wichtig aber nicht gern gespürt ist. Ein bisschen so der ungute Beigeschmack zum Mut.
Auf was dürfen wir uns denn als nächstes freuen? Literarische Zukunftspläne?
Anna: Ich schreibe aktuell an der vorerst letzten Liebesgeschichte, der „Anatomie einer Liebe“ Trilogie und nebenbei zum Ausgleich an einer Erzählung, die von einer sehr innigen Freundschaft zwischen zwei Männern handelt „Malik James“.
Danke liebe Anna, für deine Zeit und das du, du bist ❤ fühl dich gedrückt ❤
Und wenn ihr mehr über Anna und ihren Bücher lesen möchtet, besucht doch mal Anna Herzigs Homepage
Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim lesen und stöbern
Sabine
PS das sind keine Schreibfehler sondern Spezialeffekte meiner bösen Tastatur